Unknown Author, circa 1200
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Dû bist mîn, ich bin dîn:
des solt dû gewis sîn. dû bist beslozzen in mînem herzen: verlorn is daz slüzzelîn: dû muost immer drinne sîn. Chume, chume, geselle mîn,
Suozer roservarwer munt,
Ich wil trûren faren lân,
Ich sage dir, ich sage dir,
Suziu minne, râme mîn,
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You are mine and I am thine
Of this you may be certain; You're locked away within my heart the key is lost we'll never part forever there you must remain. Come, come, companion mine,
With your sweet, rose-colored lips
I will place my trust in you
I say to you, I say to you,
Sweetest love, desire of mine
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Martin Opitz, 1624 | |||
Liedt - in ton: Ma belle je vous prie | Duet - to the tune "My Love, I ask you"
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Ach, Liebste, laß uns eilen
Es schadet das verweilen Der schönen Schönheit gaben Daß alles / was wir haben/ Der Wangen zier verbleichet/ Der äuglein fewer weichet/ Das Mündlein von Corallen Die Hände / alß Schnee verfallen Drumb laß uns jetz geniessen Eh dann wir folgen müssen Wo du dich selber liebest/ Gib mir / daß / wann du gibest/ |
Wir haben Zeit:
Uns beider seit. Fliehn fuß für fuß Verschwinden muß Das Haar wird Greiß Die flamm wird Eiß Wird ungestalt. Und du wirst Alt. Der Jugent frucht/ Der Jahre flucht. So liebe mich/ Verlier auch ich. |
Oh, Lover, let us hurry
Delaying brings such worry While we have our beauty To hasten is our duty Before cheeks grow pale And ardent fires fail Lips so vibrantly red and hands lie wintry dead Let us enjoy until tomorrow the path which we must follow Let us love while we can live Give me this while you can give. |
Time will abide
It's on our side Measured in years Then disappears We become wise Fire yields ice Then melts away As you grow gray Youth's sweet vintage Sustains our dotage So love me true As I age too. |
Clemens Brentano
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Ich wollt ein Sträußlein binden
Ich wollt ein Sträußlein binden
Da flossen von den Wangen
Das wollte ich dir brechen
Sei freundlich in dem Herzen,
Und hätt's nicht so gesprochen,
Mein Schatz ist ausgeblieben,
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I wanted to pick you some flowers
I wanted to pick you some flowers
Flowing down my cheeks
There amid the clover
Look deep within your heart
Thus it had spoken
My beloved has abandoned me
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Heinrich Heine, 1822
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Glaube nicht, daß
ich aus Dummheit
Glaube nicht, daß ich aus Dummheit
Deine Nücken, deine Tücken
Schweres Kreuz! Gleichviel, ich schlepp es!
Ja, du bist mein Fegefeuer,
| Don't believe it's out of stupidity
Don't believe it's out of stupidity
Silently I have endured
No matter how many times I bear this cross,
Yes, you are my purgatory
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Adelbert von Chamisso | |
Lebe wohl
Wer sollte fragen, wie's geschah?
Der erste Gruß, den ich dir bot,
Nun kam ich auch Tag aus, Tag ein,
Wir haben uns die Hand gedrückt,
Dann kam der Herbst, der Winter gar
Ich werde gehn ins fremde Land,
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Farewell
1826 Who can say how it began?
The first hello I spoke to you,
I came back each and every day,
We clenched hands tightly,
Autumn passed and Winter neared,
I will go to foreign lands,
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Hugo von Hofmannsthal | |
Die Beiden [1903?] Sie trug den Becher in der Hand
So leicht und fest war seine Hand:
Jedoch, wenn er aus ihrer Hand
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The Couple She carried a chalice in her hand
Light and certain was his hand
But things went wrong
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Carrie, Baroness von Veltheim-Hülse
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Ich zwinge dich Glueck
Ich zwinge dich Glück!
Ich zwinge dich Glück —
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I will make you happy
I will make you happy!
I will make you happy —
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